2016 … Segen und Fluch

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Erinnerungsort(e) für das Kinderheim Köln Sülz

22.500 Kinderbiographien verknüpfen sich mit dem Quartier zwischen Sülzgürtel und Beethovenpark, 22.500 Lebensläufe mit Millionen unterschiedlichen Erinnerungsmomenten. Dazu kommen mehrere tausend Betreuerinnen und Betreuer mit ihren Überzeugungen und Möglichkeiten, ihren Fehlern und guten wie schlechten Taten, ihrem individuellen und ritualisierten Begegnen den Schutzbefohlenen gegenüber. Die einzelnen Schicksale fügen sich in historische Kontexte. Nicht nur Schwarz, nicht nur Weiß, sondern auch alle Schattierungen dazwischen – erst das gesamte Farbspektrum vermag die vielen Perspektiven zu umschreiben, die die Entwicklung über die Zeit und die vielen unterschiedlichen Erfahrungen sichtbar, lesbar und erlebbar machen: für ehemalige Heimkinder, für neue Bewohner/innen, Besucher/-innen, Interessierte, für heutige und zukünftige Generationen.

Zum Erinnern, zum Lernen und Kennenlernen braucht es Luft zum Atmen und Zeit. In die steinerne Dichte des Wohnquartiers weitere dominante Architekturformen hinzuzufügen und dadurch den Raum noch mehr zu verengen erscheint nicht angemessen. Deshalb ist hier ein Konzept mit punktuell gesetzten, skulpturalen Elementen sowie temporären und kommunikativen Erlebnisplattformen entwickelt. Dreidimensionale Bildelemente für das Auge und die Bewegung im Raum korrespondieren mit Klang, Sprache und Geräuschen für das Ohr als dem Zugang zu unseren Empfindungen und lädt zur Mitwirkung und Teilhabe ein. Die multimediale Strategie bietet verschiedene Ebenen für den Zugang an, um individuell sowie gemeinschaftlich erfahrbar und selbst mit physischen Besonderheiten wahrnehmbar zu sein: SEGEN UND FLUCH – 1917-2017 kinderheim koeln-suelz – Ein Parcours zwischen Sülzgürtel und Beethovenpark.

Der Parcours führt entlang von 6 Stationen im Außenraum und einer im Innenraum in die Geschichte(n) des Quartiers. Von der Neugier geleitet, ist (in Zukunft) noch mehr mit Hilfe des Smartphone oder Tablet zu erfahren und zu hören wollen.

Erhaltene Kirche des Kinderheims (Architekt Gottfried Böhm)
Informationstafeln mit einführendem Text und QR-Code zur Web-App

 

Gewidmet, 2016. Skulptur der 22.500 Postkarten
Gewidmet – Karte zur gleichnamigen Performance